Temporale Stunden

Zifferblatt einer Wand-Sonnenuhr für die gleichzeitige Anzeige temporaler (schwarz) und äquinoktialer (rot) Tages-Stunden mit punktförmigem Schatten (Nodus)
Die äquinoktialen Stunden sind gleich den temporalen Stunden zu den Äquinoktien (Tagundnachtgleichen); die Linien beider Stunden-Arten schneiden sich.

Als Temporale Stunden oder Temporalstunden wird die frühere Einteilung des lichten Tages und der Nacht in je 12 Abschnitte bezeichnet. Sie werden auch biblische oder jüdische Stunden sowie antike oder römische Stunden genannt, lateinisch horae temporales. Es sind ungleich lange Zeitabschnitte, weil der lichte Tag im Sommer länger ist als im Winter (umgekehrt für die Nacht). Ihr Gebrauch im Alltag wurde ab dem späten Mittelalter durch die heute üblichen, gleich langen äquinoktialen Stunden ersetzt.

Die erste temporale Stunde des lichten Tages beginnt bei Sonnenaufgang, die erste der Nacht bei Sonnenuntergang. Sind lichter Tag und Nacht z. B. in je zwölf temporale Stunden unterteilt, so sind Mittag und Mitternacht jeweils der Beginn der siebten Stunde.

Eine Uhr, welche die temporalen Stunden anzeigt, wird als Temporaluhr bezeichnet.


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